Jeder zweite Mietvertrag enthält zweifelhafte Klauseln. Diese fünf Punkte sehen wir am häufigsten – und so prüfst du sie richtig.
1) Befristung & Verlängerung
Automatische Verlängerung kann dich lange binden. Prüfe Fristen und Ausstiegsmöglichkeiten.
2) Schönheitsreparaturen
Starre Renovierungspflichten („alle 3 Jahre“) sind oft unwirksam. Flexible, zustandsabhängige Regelungen sind zulässig.
3) Nebenkosten
Unklare Positionen führen zu Nachzahlungen. Fordere detaillierte Aufschlüsselung und Verweis auf Betriebskostenverordnung.
4) Haustiere, Untermiete, Nutzung
Absolute Verbote sind häufig angreifbar. Erlaubnis darf nicht willkürlich verweigert werden.
5) Kündigungsfristen
Einseitig verlängerte Fristen sind unfair. Achte auf Symmetrie (z. B. 3 Monate für beide Seiten).
Checkliste: Das solltest du vor der Unterschrift prüfen
- 🔍 Befristung klar definiert?
- 🛠️ Renovierungspflichten flexibel formuliert?
- 💶 Nebenkosten transparent aufgeschlüsselt?
- 🐕 Haustiere geregelt, aber nicht verboten?
- 📅 Kündigungsfrist fair und ausgewogen?
- ⚖️ Gerichtsstand neutral?
- 🧾 Index- oder Staffelmiete klar erklärt?
Beispielklauseln
Unwirksam: „Der Mieter ist verpflichtet, die Wohnung alle 3 Jahre zu renovieren.“
Wirksam: „Renovierungen erfolgen nach Bedarf; der Vermieter kann sie bei starkem Gebrauch verlangen.“
FAQ
- Darf der Vermieter Haustiere komplett verbieten?
Nur in Ausnahmefällen. Pauschale Verbote sind laut BGH unzulässig. - Welche Nebenkosten darf der Vermieter umlegen?
Nur die laut Betriebskostenverordnung aufgeführten. Verwaltungskosten zählen nicht dazu. - Wann ist eine Befristung zulässig?
Nur mit sachlichem Grund (z. B. Eigenbedarf oder Umbau). - Wie lang darf die Kündigungsfrist sein?
Max. 3 Monate für Mieter, gestaffelt nach Wohndauer für Vermieter. - Wie hilft KlauselWerk?
Es erkennt solche Klauseln automatisch und markiert problematische Formulierungen mit Begründung.

